Montag, 04.03.2013

Neuer Name, bewährter Inhalt International Aquanautic Club Seit Jahrzehnten steht der Name Barakuda für ein weltweites Netz von Tauchschulen und -lehrern. Doch seit kurzer Zeit hat das Essener Unternehmen mit dem taucherischen Urgesteinen Manfred Balzer und Thomas Kromp einen neuen Namen angenommen: der International Aquanautic Club, kurz IAC.

Doch warum hat man diesen Schritt getan, obwohl die alte Firmenbezeichnung in jedermanns Mund war? Dazu bedarf es eines Blicks zurück in eine Zeit, als das Tauchen und der Tauchtourismus erst gesellschaftsfähig wurden. Ein Abstieg in die deutsche Tauchsportgeschichte.

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Geschichte, Erfolge und Querelen

Die Firma Barakuda entstand wie der Phönix aus der Asche der Nachkriegszeit.1950 von Hans-Joachim Bergann und Dr. Kurt Ristau (ehemalige Kampfschwimmer der Kriegsmarine) in Hamburg gegründet, etablierte sich das Unternehmen schnell in der noch jungen, deutschen Tauchszene und entwickelte sich zu einem der führenden Anbieter von hochqualitativer Tauchausrüstung in allen Produktbereichen. Neben den technischen Innovationen der Firma blickte Hans-Joachim Bergann jedoch viel weiter in die Zukunft. Er gilt nicht nur als Gründungsvater der drei ersten deutschen Tauchclubs (DUC Krefeld, Berlin und Hamburg), er begründete auch den Delphin (1954), das erste deutsche Tauchsportmagazin, und wagte bereits 1956 die Eröffnung der ersten deutschen Tauchschule auf Elba in der Barbarossa Bucht und einer zweiten Basis auf Korfu. Der neue Virus „Tauchtourismus“ hatte ihn besonders infiziert.

Mit der steigenden Beliebtheit des Tauchens in und außerhalb Deutschlands und der Zunahme an Tauchschulen im Ausland war es nur zu folgerichtig, einen touristischen und ausbildungsbezogenen Dachverband für Tauchlehrer und Tauchschüler zu gründen, lange bevor PADI und Co. ihre Fühler nach Europa ausstreckten: den Barakuda Aquanautic Club und aus logischer Konsequenz daraus die erste UW Lehranstalt für angehende Tauchlehrer in Buchholz (1974) mit späterer behördlicher Zertifizierung des Berufsbildes eines staatlich geprüften Tauchlehrers (1978). Auch hier war Hans-Joachim Bergann wieder einmal der entscheidende Vordenker.

Der Barakuda Aquanautic Club wurde aus dem Unternehmen Barakuda nach dessen Übernahme durch die Metzeler Kautschuk GmbH ausgegliedert (1985) und von dem damaligen Reiseveranstalter Air Aqua unter der Führung von Manfred Balzer 1987 in Lizenz übernommen. Denn der Name Barakuda war nach der Liquidation der Firma (1986) durch den neuen Eigentümer Metzeler im Bereich Tauchausrüstung nicht mehr auf dem Markt, nur das Warenzeichen Barakuda bleibt erhalten.

Manfred Balzer splittete den Club auf: in den Reisebereich bei Air Aqua und den Ausbildungs- und Clubsektor „Barakuda International Aquanautic Club“, der von seiner Frau Ruth (+2008) geleitet wurde, mit beiden Firmensitzen in Essen. Hier begann mit Hilfe vieler, allen voran Thomas Kromp und Oliver Mielke, der steile Aufstieg des Clubs mit dem Schwerpunkt auf der Tourismus-, Ausbildungs- und Clubebene. Aus einst zwei Basen und nur 35 Tauchlehrern sind bis heute über 200 Tauchschulen mit etwa 3.000 Tauchlehrern entstanden. Ein Verdienst, der ausschließlich den Akteuren in Essen zuzuschreiben ist. Der Club ist weltweit anerkannt und zudem in allen wichtigen Vereinigungen und Gremien vertreten.

Parallel dazu begann Ende der 90-ziger Jahre eine ganz andere Entwicklung in Buchholz, Sitz des Stammunternehmens Barakuda. Hier besann man sich auf die Ursprünge der Firma, den Vertrieb moderner Tauchausrüstung. Hans-Joachim Bergann kreierte mit Bora-Bora eine neue Neoprenline und begann 1997 mit dem Vertrieb von hochwertigem Equipment namhafter internationaler Hersteller (z.B. Zeagel). Ein Schritt in die richtige Richtung, wie der Erfolg es heute belegt. Barakuda Wassersport war nun auch mit Tauchsportartikeln wieder präsent.

Nach dem Tod von Hans-Joachim Bergann 2005 änderte sich zunächst wenig. Die beiden Söhne vom Firmengründer bauten das Unternehmen unter dem alten Namen Barakuda weiter aus, während der Barakuda International Aquanautic Club in Essen in seinem Metier ebenso auf Expansionskurs lag. Was aber nicht geklärt war, war die Verwendung des Namens selbst: Barakuda.

Die Macher in Essen zahlten an Buchholz eine Lizenzgebühr für den Behalt des Namens Barakuda und seines Logos. Eine anfangs geplante, engere Kooperation zwischen beiden Unternehmen kam allerdings aus verschiedenen Gründen kaum zum Tragen. 2011 erhöhte Barakuda Wassersport in Buchholz unerwartet seine Lizenzforderungen auf stolze 1200 Prozent. Eine Forderung, die Manfred Balzer nicht akzeptierte. Auch ein Kompromissvorschlag aus Buchholz es bei einer Erhöhung von 800 Prozent zu belassen, wurde von ihm abgelehnt. Warum auch, zumal Dritte in Ägypten, Portugal, Italien und Spanien sich den Namen hatten schützen lassen. Wozu sollte also eine Lizenzgebühr gezahlt werden, wenn der Name nur bedingt geschützt ist?

Aus dieser Entwicklung heraus firmierte der Barakuda International Aquanautic Club in Essen um und nennt sich ab sofort International Aquanautic Club (IAC). Auch das alte Logo, die bekannte Barakuda-Flosse aus den 50-ziger Jahren, wurde konsequenterweise geändert und weist nun einen modernen, dynamischen Touch auf, wobei das alte Logo im Ansatz noch schwach erkennbar ist. Im alten/neuen International Aquanautic Club wird es wie gehabt weiter geben (Personal, Ausbildung, Brevetierung, Touristik etc.). Und das versprechen die Taucher aus Essen: »Wir werden unser Profil noch weiter schärfen und verbessern, eben noch mehr Qualität als Quantität. Von nun an in IAC«

http://www.diveiac.de

© OCEANPICS · Text: Claus- Peter Stoll & Rose Kefrig, Foto: Udo Kefrig

 

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